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Emirates First Class im Airbus A380

Auf der Strecke Dubai (DXB) nach Frankfurt (FRA)

Auf unserem „Betriebsausflug“ sind Malte und ich im März 2024 gemeinsam nach Dubai geflogen. Beim Rückflug teilten wir uns auf. Malte flog erneut Qatar Airways und ich durfte die Emirates First Class im Airbus A380 testen. Ein wirklich grandioses Erlebnis, das ich so schnell wie möglich wieder erleben möchte. Vielleicht ja schon im Juli auf meiner Hochzeitsreise, die meine Freundin – dann Frau – und mich wieder auf die Malediven führt. Aber nun erstmal zu diesem wundervollen Erlebnis im März.

Buchung

Gebucht hatte ich ursprünglich die Business Class für 87.000 Skywards Meilen und 1.610 AED (ca. 408 €) Zuzahlung. Dafür setzte ich 108.750 MR ein, die sofort nach dem Transfer als Meilen verfügbar waren.

Zum Upgrade in die First Class entschied ich mich spontan. Ich stand auch erstmal ein paar Tage auf der Warteliste, ehe das Upgrade bestätigt wurde. Es kostete 39.000 Skywards Meilen, wofür ich nochmal 48.750 MR transferierte.

Check-In

Ich konnte super bequem über die App einchecken, da ich nur mit Handgepäck unterwegs war und so kein Gepäck abgeben musste. Ich glaube das war auch mein erster Flug, bei dem ich die Bordkarte komplett digital hatte und als Backup kein Papier-Ticket mehr hatte. Gibt Sinn, weil ich sonst nie nur mit Handgepäck verreise. Vor allem nicht, wenn man ohnehin 50kg Freigepäck hat. 😉 

Viel Zeit habe ich mir durch den Verzicht auf mein Aufgabe-Gepäck allerdings nicht gespart, da es in Dubai leider keine Fast-Lane gibt, wo man bei der Passkontrolle zum Land verlassen eine kleine Abkürzung nehmen könnte (zumindest haben wir beide keine gesehen). Daher hieß es für alle Reisenden erst einmal: anstellen! Das Ganze dauerte nicht länger als 15 Minuten, daher konnte ich dann schnell weiter zu den Zügen in Richtung Lounge. Mein erstes Mal First Class und auch mein erstes Mal First Class Lounge.

Lounges & Boarding

Durch mein Upgrade in die First Class durfte ich am Flughafen Dubai in die First Class Lounge. Davon gibt es allerdings mehrere, wie ich nach einem schönen Mittagessen feststellen musste. Ich hatte nämlich extra ein wenig Zeit für die Moët & Chandon Bar eingeplant, von der ich schon viel gehört hatte. Auf freundliche Nachfrage meinerseits nach dem Weg sagte mir der Restaurant-Leiter dass ich dafür in der falschen Lounge sei und dass ich aber „nur“ 20 Minuten brauchen würde bis zur richtigen Lounge. Da ich das Terminal hätte verlassen und extra einen Zug nehmen müssen, entschied ich mich dagegen. Ich hätte ohnehin nicht viel trinken können, da ich aus Frankfurt noch nach Bielefeld mit dem Auto fahren wollte.

Ich konnte direkt aus der Lounge in den Flieger boarden. Hierfür erhielt ich einen kleinen Sticker beim Check-In in die Lounge. Davon hatte ich schon auf meinem Flug auf die Malediven 2023 Gebrauch gemacht, allerdings aus der Business Class Lounge und in die Boeing 777, so dass wir den Arm für das Upper Deck seinerzeit nicht nutzen konnten.

Heute war es also soweit. Aus der Lounge direkt ins Upper Deck vom A380. Ein tolles Gefühl.

Sitzplätze in der First Class im A380 von Emirates

Im A380 von Emirates gibt es in der First Class eine 1-2-1 Anordnung der so genannten Suiten. Bei den Suiten in der Mitte kann man eine Trennwand herunterfahren, so dass ich als Paar eher diese Plätze bevorzugen würde.

Emirates First Class - Sitzplan

© aeroLOPA

Ich hatte mir für meinen Flug den Platz 1A reserviert, weil ich die Nähe zu den Waschräumen gut fand und ich bei Seatguru nichts Negatives über die erste Reihe gelesen hatte. Und ich muss sagen: Ich fand es auf dem gesamten Flug niemals unangenehm. Denn die Küche ist hinten. Und bei maximal 14 Gästen in der First Class hätte mein Bad ohnehin nur für 7 Leute herhalten müssen.

Die First Class war am Tag meines Flugs allerdings lange nicht voll, so dass ich während des gesamten Fluges vielleicht 2-3 Leute gesehen habe. Und in der First Class kann man sich anscheinend benehmen. Zumindest die Leute, die an mir vorbei gegangen sind.

Der Sitz

Der Sitz war wirklich extrem bequem. Durch die Qsuite von Qatar ist man ja schon wirklich versaut. Das ist aus meiner Sicht (zumindest von dem, was ich bislang geflogen bin) die BESTE Business Class auf dem Markt. Und dort hat man ja auch schon eine Suite zum Verschließen mit einem wirklich guten Sitz.

Aber der Sitz hier in der Emirates First Class war noch eine Spur breiter und weicher. Vor allem spielt er seine Vorzüge im ganz flachen Zustand aus. Mit einer kompletten Neigung von 180 Grad ist er wirklich wie ein Bett. Keine störenden Anschnaller oder Metallverstrebungen stören einen hier beim Liegen. Eine Art Topper lag bereits beim Boarding an meinem Platz, so dass ich mir mein Bett selbständig machen konnte und niemanden darum bitten musste.

Ablagemöglichkeiten gab es massig. Eine Art Fake-Schrank hinter dem Monitor (zu erreichen über den Gang) beinhaltet sogar eine Garderobe. Fake, weil man den Inhalt auch unter dem Display hindurch erreichen kann und der „Schrank“ somit mehr nur eine Blende ist.

Das Amenity Kit ist von der Luxus-Marke Bulgari (BVLGARI) und beinhaltet wirklich alles, was man auf dem Flug benötigen könnte. Ein wenig unnötig, wenn man sich die Amenities auf der Toilette ansieht. Dort gibt es zum Beispiel auch einen Rasierer oder Zahnpaste und Bürsten. Aber das Parfum ist natürlich eine Wucht. Mit 30 ml auch keine winzige Größe. Das ist schon eine schöne Erinnerung an den Flug für zu Hause. Bei mir freut sich mein Vater über den Inhalt und die Tasche. Die Diptique Amenities vom Qatar Hinflug fanden Anklang bei meiner Mutter. Soll ja alles fair bleiben 😉

Beim Barfach hat Emirates dazu gelernt. In vielen Kritiken heißt es, dass es absolut unnötig sei, ungekühlte Getränke bereitzustellen. Auf den Fotos alter Rezensionen sieht man allerdings auch noch Cola- und andere Softdrink-Dosen darin. Auf meinem Flug hatte Emirates die Kritik von Früher anscheinend verstanden und nutzte die Ablagefläche im Barfach ausschließlich für Wasser – was ich persönlich gern auch in Raumtemperatur trinke, zumindest das stille – und für Snacks sowie ein extrem sauberes Glas. Eine schöne Anordnung. Ich mag es zu wissen, dass ich immer genug Wasser habe. Beide Evian Flaschen mussten auch dran glauben, so dass mir mein Steward sogar im letzten Drittel des Fluges noch zwei neue brachte. Der Typ war ohnehin der Wahnsinn, aber dazu gleich mehr im Bereich Essen und Trinken.

Ein wenig nach dem Boarding aber vor Abflug brachte mir eben dieser Steward eine Tragetasche mit meinem Pyjama und Slippern. Die besten Slipper in einer Airline bislang. Sie sind hinten verschlossen, so dass man nicht mehr raus rutschen kann. Genial! Den Pyjama habe ich sogar mit nach Hause genommen und trage ihn dort gerne. Er passt super und ist sehr bequem. Außerdem kann Malte den Lipper-des-Jahres-Award nicht jedes Jahr für sich gewinnen. (Achtung Insider: Menschen aus dem Lipperland wird nachgesagt, dass sie besonders geizig seien.) 😀

Die Dusche

Als absolute Besonderheit muss man an dieser Stelle die Dusche im Bad erwähnen. Wo sonst kann man über den Wolken schon duschen gehen? Ich fand es eine super Sache, die ich unbedingt erleben musste. Einfach als eine Art weitere Position von der Bucket-List streichen. Und was soll ich sagen? Natürlich kam nachdem mir alles gezeigt wurde und erklärt wurde, dass ich maximal 5 Minuten zur Verfügung hatte, direkt das Anschnall-Zeichen. Ich dachte mir nur: Naja, wird so schlimm schon nicht werden. Aber wenn das Wasser dann in 10.000 Metern höhe auf einmal von unten nach oben kommt, weiß man, dass ordentlich Luftlöcher am Start sind. Das war wirklich turbulent. Irgendwann beruhigte sich dann alles wieder und ich konnte mich ohne blaue Flecken wieder einkleiden 🙂

Entertainment

Zum Entertainment kann man nicht viel sagen. Außer dass es das BESTE Entertainment System aller Airlines ist. Dazu habe ich auch schon ausführlich etwas geschrieben in anderen Rezensionen.

In diesem speziellen Fall – der First Class – kam jetzt auch noch ein extrem großer Bildschirm hinzu, der alles noch einmal besser gemacht hat als in der ohnehin schon genialen Business Class.

Es gibt im A380 drei Kamera-Einstellungen. Eine auf dem Leitwerk, wo man den ganzen Flieger von oben hinten beobachten kann. Eine Kamera ganz vorne, wo man quasi den Blick aus dem Cockpit simuliert bekommt und eine Kamera am Flugzeugrumpf, durch die man nach unten Richtung Boden schauen kann. Ist für den Start und die Landing irgendwie ganz nett. Das gibt es in der Business Class natürlich auch. Auf kleineren Monitoren.

Speisen und Getränke in der Emirates First Class im Airbus A380

Direkt nach dem Boarding gab es ein Glas Dom Perignon Champagner, den es derzeit wohl nur noch exklusiv bei Emirates gibt. Da konnte ich gut mit Leben, da dies einer meiner absoluten Lieblings-Champagner ist. Privat gönne ich ihn mir nur extrem selten, da er in den letzten Jahren noch einmal deutlich teuer geworden ist. Günstig war er natürlich nie. Aber ich habe noch Zeiten erlebt, da hat er 119 € im Supermarkt gekostet. Unter 210 € ist er heutzutage allerdings nirgends mehr zu bekommen.

Nachdem der Champagner eingegossen war fragte mich mein Flugbegleiter „Nicolas“ ob ich gerne einen Pyjama hätte, auch wenn es ein Tagflug sei. Ich nahm das Angebot dankend an.

Er brachte den Pyjama zusammen mit der Speise und Getränkekarte aus der ich mir gerne schon einmal eine Vorspeise und einen Hauptgang aussuchen könne. Ich entschied mich zunächst erst einmal für den Kaviar, da das irgendwie typisch für die Fist Class ist. Und wie es der Zufall so will mag ich (guten) Kaviar sogar sehr gerne. Das passte also.

Bei den Hauptgerichten war ich mir nicht sicher und schwankte zwischen zwei Gerichten. Nicolas meinte, es sei absolut kein Problem. Er könne von jedem eine halbe Portion zusammen bringen. Dann hätte ich das beste aus beiden Welten. Ein toller Typ! 🙂 Ich nahm dankend an.

Direkt nach dem Start gab es das nächste Glas Champagner und dazu heiße Nüsse. Ich wurde gefragt, ob ich zu den Nüssen gerne dunkle oder helle Oliven hätte. Danke, gerne.

Als der Kaviar kam, war ich ehrlich gesagt ein wenig erschrocken. Ich fand die Portionsgröße extrem. Viel mehr als ich von einer Vorspeise erwarten würde. Und vor allem auch von einem Lebensmittel, das ca. 150 € pro Portion kostet. Nicolas sah meinen erstaunten Blick und meinte nur „I made you a double portion“ und zwinkerte. Wahnsinn!

Als ich am Ende meiner Vorspeise angekommen war, fragte mich Nicolas, ob er nun die Hauptgänge bringen solle. Ich schwärmte ihm vor, wie toll ich die Vorspeise schon fand und eigentlich auf nichts anderes mehr Lust hätte. Daraufhin meinte er: „Alles klar. Dann gibt’s halt die nächste Portion Kaviar.“ Okay, dachte ich mir… meint er das ernst? Und ja, meinte er. Er brachte einen neuen Teller, wieder mit einer absolut obszönen Menge Kaviar. Aber hey, YOLO!! Ich war dermaßen gesättigt, dass ich keinen Platz mehr für eine Hauptspeise, ein Dessert oder gar die tolle Käseplatte hatte, von der man mir im Vorfeld vorgeschwärmt hatte. Egal. Der Kaviar war himmlisch.

Der Snackkorb dürfte der Traum eines jeden Hobby-Alkoholikers sein. Nachdem man sich richtig zugehackt hat, versorgen einen Tabletten mit Elektrolyten und Vitaminen und das Smint beseitigt die Reste der unangenehme Fahne, für den Fall, dass man am Flughafen abgeholt wird. Genial. Trotz des heimatlich religiös aufoktroyieren Alkoholverbotes doch eine richtige Spritter-Airline. Lieben wir.

Service

Der Service auf diesem Flug, war mit Abstand das Beste, was ich jemals erlebt habe. Und das nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden. Mein Flugbegleiter Nicolas so ein netter Mensch. Engagiert, witzig, aufmunternd und dabei nie nervig.

Wir haben uns total nett unterhalten. Ich fliege so gut wie nie alleine. Daher war ich sogar ganz dankbar für ein paar nette Gespräche mit ihm.

Er hat mir die doppelte Menge Kaviar serviert, mich so lange duschen lassen wie ich gewollte hätte (die fünf Minuten haben mir völlig gereicht) und hat mir dann auch noch eine zweite Doppel-Portion Kaviar gebracht sowie die ganze Flasche Dom Perignon an meinen Platz gestellt.

Außerdem hat er ein Foto von mir gemacht, obwohl ich nicht darum gefragt hatte. Ich fand es eine schöne Erinnerung und auch irgendwie brauchbar für diesen Artikel.

Danke, danke danke.

Fazit zur Emirates First Class im Airbus A380

Jederzeit wieder! Vor allem da auf vielen Emirates-Awards-Flügen die Steuern und Gebühren für Business und First Class die gleichen sind. Denn so unterscheiden sich nur noch die Meilen-Beträge die man für den Flug einsetzen muss. In meinem Beispiel waren es 87.000 Skywards Meilen für Business und 102.000 Meilen für First Class. Das sind „nur“ 15.000 Meilen mehr. Für diesen Unterschied und bei gleichen Gebühren würde ich es immer wieder buchen.

Ich hatte allerdings den „Fehler“ gemacht, dass ich erst einen Business-Class Flug gebucht habe und dann mit 39.000 Skywards Meilen upgegradet hatte, weil ich vorher gar nicht auf die Idee gekommen bin, First zu fliegen. Also habe ich 14.000 Meilen mehr eingesetzt als nötig gewesen wäre. Ich kann gerade allerdings nicht mehr sagen, ob ein First Class Flug mit Meilen überhaupt verfügbar war. Es könnte gut sein, dass nur Business zu buchen war. Dann habe ich keinen Fehler gemacht sondern Glück gehabt, dass es mit dem Update geklappt hat.

Wie auch immer, jederzeit wieder!!!

Dominic
  • Verfasst von:
    Dank Business-Class Flügen hat Dominic seine Flugangst überwunden. Jetzt ist er ständig auf der Jagd nach Meilen und Punkten für die nächste Reise.
  • Veröffentlicht am:
    10. April 2024